Unsere Schüler Freispiel im Außengelände Kreative Projekte Spielerisch lernen und Neues entdecken

Schulsozialarbeit

Drohende Schließung der Schulsozialarbeit - Handeln Sie jetzt!

Laut aktueller Beschlussempfehlung des Jugendhilfeausschusses (V2960/24) steht zum 01.06.2025 die vollständige Schließung der Schulsozialarbeit an unserer Schule an.

Seit 2018 ist die Schulsozialarbeit an unserer Schule etabliert und inzwischen ein fester Bestandteil der Schulgemeinschaft. Der geplante komplette Wegfall würde unsere Schulkultur drastisch verändern. Mit der drohenden Schließung bricht ein tragender, fachlich nicht ersetzbarer Pfeiler der Begleitung und Unterstützung unserer Kinder und Jugendlichen weg.

Was können Sie tun?

  • 25.01.2025: Demonstration, 12:00 Uhr Jorge-Gomondai-Platz (Albertplatz), 14:00 Uhr Schloßplatz
  • Informieren Sie sich regelmäßig über mögliche Aktionen!
  • Verbreiten Sie unseren Brief an die gewählten Vertreter des Stadtrates.
    [Download] Deren Stimme entscheidet über die Kürzungen!
  • Unterzeichnung des Protestbriefes „Dresdner Schulen gegen geplante Kürzungen der Schulsozialarbeit“: https://t1p.de/schulsozialarbeit_dd

Warum sollten Sie handeln?

Lesen Sie hier im Einzelnen die Rückmeldungen aus der Schulgemeinschaft (10 Seiten).

Ausgewählte Rückmeldungen aus der Lehrer-, Schüler- und Elternschaft

Ohne die Schulsozialarbeiterinnen müsste ich mich deutlich häufiger wegen des Verdachts auf Kindeswohlgefährdung an das Jugendamt wenden. Sie können schnell, niedrigschwellig und unbürokratisch dort arbeiten, wo soziale Nöte in der Schule sichtbar werden. Sie stellen eine Vermittlung zwischen den Kindern/Jugendlichen, dem Elternhaus und den Lehrenden her. Wenn wir an der Schulsozialarbeit sparen, vermindern wir nachhaltig die Bildungschancen der Kinder! Schulsozialarbeit stellt eine unverzichtbare Qualität im Lebensraum Schule dar. Sie löscht das Feuer, bevor die Hütte brennt. Im Bereich Kinderschutz ist die Schulsozialarbeit für uns inzwischen unverzichtbar geworden. Unsere Schulsozialarbeiter*innen übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben, die wir Lehrende zeitlich und zum Teil auch inhaltlich nicht bewältigen können. Die Leidtragenden werden die Schülerinnen und Schüler sein. [Lehrerin]

Ich nutze die Schulsozialarbeit an der Freien Waldorfschule Dresden als unverzichtbare Hilfestellung im Umgang mit sozial-emotional auffälligen Kindern und deren Eltern und als Unterstützung in der schulinternen Kinderschutzgruppe. Ohne die Unterstützung der Schulsozialarbeit hätte ich meinen Beruf als Klassenlehrerin an der FWS wahrscheinlich gar nicht weiter ausüben können. Zu groß sind die Herausforderungen und Belastungen durch die besonderen Kinder bzw. deren Eltern in einer großen Klasse mit einer Lehrerin. [Lehrerin]

Für mich würde eine etablierte Anlaufstelle in persönlichen Notsituationen wegfallen, z. B. konnte ich erst im September unmittelbare Unterstützung und einen adäquaten Umgang mit einem suizidgefährdeten Schüler erfahren. Der Schüler konnte am nächsten Tag einen Gesprächstermin bei einer Schulsozialarbeiterin wahrnehmen und Hilfe annehmen. Als Klassenbetreuerin einer Klasse mit einer Vielzahl an Besonderheiten in der Wahrnehmung und im Verhalten erfuhr ich Unterstützung in Form von: Interventionen bei Verweigerung eines Schülers im Unterricht, Vermittlung eines Praktikumsplatzes für einen hochbegabten, hochsensiblen, die Schule zunehmend verweigernden Schüler, Ressourcencheck bei Kindeswohlgefährdung, Förderung des Selbstbewusstseins und der emotionalen Gesundheit einer stark sehbeeinträchtigten Schülerin, Betreuung einer Jahresarbeit, Unterstützung durch den systemischen Blick auf die betreute Klasse, Moderation von schwierigen Elterngesprächen, Unterstützung bei Gesprächen mit Mitarbeitern vom Jugendamt, Unterstützung einzelner SchülerInnen mit depressiven Phasen in der Pandemiezeit auch bei Perspektivgesprächen. [Lehrerin, Oberstufe]

Für mich als Hortnerin und Mutter ist der Wegfall der Schulsozialarbeit ein Schock. Aus meiner Hortnersicht hat die Schulsozialarbeit gerade einen enorm fachlich kompetenten Höhepunkt erreicht und nimmt Fahrt auf. Ich kann mir jederzeit eine fachliche Beratung zu einem Kind dort einholen und mich austauschen. Ich kann Kinder und Eltern zur Beratung schicken. Ich habe jederzeit die Möglichkeit Ideen zur Entwicklung meiner pädagogischen Arbeit zu bekommen. Ich kann jederzeit spezielles pädagogisches Material ausleihen. Am aller wichtigsten ist, dass die Schulsozialarbeiter Vertrauenspersonen der Kinder sind und sich dort anvertrauen können, außerhalb des Klassenverbandes und es deswegen auch tun. Für mich bedeutet die Schulsozialarbeit aktiver Kinderschutz und ist nicht wegzudenken. [Mutter und Hortnerin]

Ich bin eine mittlerweile 18 jährige Schülerin und habe die Schulsozialarbeit schon häufiger in Anspruch genommen. Was würde für mich wegfallen? Für mich würde eine leicht zugängliche Anlaufstelle wegfallen! Mir würde das offene Ohr der Sozialarbeiterinnen fehlen. Durch die Gespräche war ich immer total entlastet, hatte das Gefühl, Verantwortung abgeben zu können. Ich habe in zwei Fällen, in denen Klassenkameraden schwer psychisch erkrankt waren, meine Sorgen und Bedenken mitteilen können. Ich fühlte mich dort ernst genommen, was bei den Lehrkräften leider nicht immer der Fall war. Mir hat die fachliche Kompetenz und Einschätzung sehr geholfen. Ich hatte das Gefühl, dass nach meinen Gesprächen tatsächlich etwas unternommen wurde, um den Betroffenen zu helfen. Dadurch ist mir wirklich ein Stein vom Herzen gefallen. [Schülerin]

Ich brauche die Sozialarbeiter momentan nicht, aber ich hab sie schon mal gebraucht und werde sie bestimmt wieder brauchen. Es wäre extrem scheiße, wenn sie jetzt von der Schule gehen müssen. Für mich würde wegfallen, dass ich das Gefühl hab, einen Ansprechpartner zu haben, zu dem ich mich wenden kann. Denen kann man halt vertrauen und ich würde sie ihn Anspruch nehmen bei Themen, die ich nicht mit Familie und Freunden besprechen will.  👍☺️ [Schüler]

Als Mutter von 2 Kindern, die die Waldorfschule besuchen, bin ich sehr froh über die Schulsozialarbeiter. Sie können Angebote machen, für die die Lehrerinnen und Lehrer keine Zeit haben, die aber ebenso wichtig sind. Zum Beispiel als Berater oder Ansprechpartner in schwierigen Situationen, als Hilfe in der Klasse während des Unterrichts oder einfach nur zum Zuhören. Gerade bei Trennungskindern oder Kindern mit Migrationshintergrund erlebe ich die Schulsozialarbeiter als unverzichtbar. Aber auch für alle anderen sind die Schulsozialarbeiter sehr wichtig. Ich denke, es ist notwendig, weitere Stellen aufzubauen. Ein Abbau wäre kurzsichtig und eine Katastrophe, denn Kinder sind unsere Zukunft, in die wir investieren müssen. [Mutter]

Meine 11-jährige Tochter war geschockt, als ich ihr von den Plänen der Stadt erzählte. Ihre Einschätzung zur Leistung der Schulsozialarbeiter ist: "Die waren für mich sehr wichtig, denn in der 5. Klasse gab es keinen Hort mehr. Die Schulsozialarbeiter haben regelmäßig das offene Klassenzimmer angeboten, dort konnten wir hin, haben gespielt und uns mit den Freunden getroffen. Sonst wäre ich immer allein zu Hause gewesen. Ich kenne viele Kinder, die dorthin gehen. Aus unserer Klasse sind es 3, darunter meine Freundin. Sie geht oft hin und wenn sie wiederkommt, geht’s ihr besser, dann ist sie nicht mehr so besorgt." [Mutter]

Was ist Schulsozialarbeit?

Schulsozialarbeit ist ein Angebot der Kinder- und Jugendhilfe, welches sich durch Präsenz und niederschwellige Erreichbarkeit im Schulalltag auszeichnet. Die Begleitung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen bei ihrer Lebensbewältigung stehen dabei im Mittelpunkt.

 

Grundprinzipien der Arbeit

  • Freiwilligkeit
  • Vertraulichkeit
  • Transparenz
  • Beteiligung

 

Inhaltliche Schwerpunkte der Schulsozialarbeit an der Freien Waldorfschule Dresden

1. Psychosoziale Unterstützung und Krisenintervention

  • Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Familien in Krisensituationen (z. B. bei psychischen Erkrankungen, Suizidgedanken, häuslicher Gewalt, Missbrauch, Suchtmittelkonsum).
  • Beratung zu Themen wie Ängste, psychische Belastungen, sexualisierte Gewalt und psychische Erkrankungen von Erziehungsberechtigten.
  • Unterstützung von Schüler*innen bei Panikattacken, Schulangst oder anderen Ängsten.
  • Beratung von Eltern bei herausfordernden Elterngesprächen, Unterstützung bei der Erziehung.
  • Vermittlung von Hilfsangeboten (z. B. Psychotherapeuten, ASD, Nachhilfe, Ergotherapie).
  • Begleitung von transidentitären Kindern und Familien, Sensibilisierung der Lehrkräfte.

 

2. Kinderschutz und Frühe Hilfen

  • Unterstützung und Beratung bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung, einschließlich Gefährdungseinschätzung und Begleitung von Handlungsschritten.
  • Ansprechperson für Lehrkräfte, Mitarbeitende und Eltern zum Thema Kinderschutz.
  • Frühzeitige Unterstützung von Kindern und Familien zur Prävention von Gefährdungen.

 

3. Konfliktbewältigung und Mediation

  • Moderation von Konflikten zwischen Schüler*innen bzw. Schüler*innen und Lehrkräften.
  • Konfliktprävention und Mediation im Einzel- oder Gruppensetting.
  • Durchführung von erlebnispädagogischen Einheiten (z.B. Umgang mit Stress, Konfliktbewältigung, Anti-Aggressionstraining).
  • Pausenprojekte für Gruppen mit erhöhtem Konfliktpotenzial.

 

4. Unterstützung bei schulischen und sozialen Herausforderungen

  • Beratung und Begleitung z. B. bei Themenfindung/ Schreiben von Jahresarbeiten.
  • Unterstützung beim Finden individueller Lernstrategien.
  • Beratung zu Inklusionsthemen, speziell zu ADHS und Unterstützung von Schüler*innen mit besonderen Bedürfnissen.
  • Unterstützung von DaZ (Deutsch als Zweitsprache)-Schüler*innen, einschließlich Hilfe bei Anträgen (z. B. Bildung und Teilhabe) und Begleitung zu Nachhilfeangeboten.

 

5. Förderung der Schülerbeteiligung und Partizipation

  • Förderung der Beteiligung der Schüler*innen im Schülerrat und an schulischen Projekten.
  • Ansprechperson für Schüler*innen bei eigenen Projektideen und Unterstützung bei deren Umsetzung (z. B. Periodenproduktkörbe).

 

6. Vernetzung und Konzeptentwicklung

  • Mitarbeit in Fachschaften zur Schulsozialarbeit, Vernetzung mit Akteuren der Jugendhilfe.
  • Mitwirkung bei der Entwicklung von Schulkonzepten und Teilnahme an Planungskonferenzen, um Bedarfe und Themen der Jugendlichen zu platzieren.

 

7. Prävention und Aufklärung

  • Unterrichtseinheiten zur Suchtprävention, Stressbewältigung und Konfliktbewältigung.
  • Antiaggressionstraining in Gruppen und Einzelsettings.

 

Wir sind immer von Montag bis Donnerstag im Büro (Raum 1.28 neben der Schülerbibliothek) anzutreffen. Ergänzend sind wir aber auch über diese Wege erreichbar:

Schulsozialarbeit Freie Waldorfschule Dresden

KINDERLAND- Sachsen e.V., Projekt Schulsozialarbeit
Freie Waldorfschule Dresden, Marienallee 5, 01099 Dresden                            

Allgemeiner Kontakt Schulsozialarbeiterbüro:
0351/89937-18, sozialarbeit@waldorfschule-dresden.de

Laura Keller:
0176/14567094 (dienstl.), l.keller@kinderland-sachsen.de

Ulrike Giese:
0176/14567091(dienstl.), u.giese@kinderland-sachsen.de

Philipp Schiffner:
0176/14567090 (dienstl.) p.schiffner@kinderland-sachsen.de